Produktivität in Deutschland: Entwicklung, Determinanten und Prognose

Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich das Trendwachstum der Arbeitsproduktivität und insbesondere der Totalen Faktorproduktivität (TFP) in Deutschland spürbar abgeschwächt. Zwar verzeichneten das Verarbeitende Gewerbe, die Landwirtschaft und die Marktdienstleister noch leichte Produktivitätsgewinne, doch vor allem im Baugewerbe blieb der Fortschritt aus. Auch international hat die Dynamik nachgelassen – besonders in den USA, obwohl dort das Niveau weiterhin über dem der europäischen Länder liegt. Die gängige Methode zur Schätzung des Produktionspotenzials erweist sich als revisionsanfällig und bildet den rückläufigen TFP-Trend nur unzureichend ab. Ein alternativer, strukturierter Prognoseansatz könnte auf der semiendogenen Wachstumstheorie aufbauen und relevante Indikatoren zu Investitionen in Forschung und Entwicklung, Humankapital oder Allokationseffizienz einbeziehen. In der Praxis ergeben sich jedoch Herausforderungen beispielsweise durch begrenzte Datenverfügbarkeit. Ein vielversprechender Weg liegt in einem hybriden Modell, das theoretisch fundierte Strukturinformationen mit den Stärken klassischer Zeitreihenmodelle verbindet – dessen tatsächliche Prognosegüte muss allerdings noch empirisch untersucht werden.

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