Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2019: Konjunktur deutlich abgekühlt – Politische Risiken hoch

Die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose legt hiermit ihre Analyse der Entwicklung der deutschen Wirtschaft und der Weltwirtschaft vor, die sie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erstellt hat. Die 138. Gemeinschaftsdiagnose trägt den Titel „Konjunktur deutlich abgekühlt – Politische Risiken hoch“. Sie enthält eine detaillierte Kurzfristprognose bis zum Jahr 2020 sowie eine mittelfristige Projektion der Wirtschaftsentwicklung bis zum Jahr 2023. In einem Schwerpunktthema setzen sich die Institute mit den Ursachen der konjunkturellen Abkühlung auseinander. Der langjährige Aufschwung in Deutschland ist zu einem Ende gekommen. Die deutsche Wirtschaft durchläuft nunmehr eine Abkühlungsphase, in der die gesamtwirtschaftliche Überauslastung zurückgeht. Die konjunkturelle Schwäche wird vor allem im Verarbeitenden Gewerbe sichtbar. Eine ausgeprägte Rezession mit negativen Veränderungsraten des Bruttoinlandsproduktes über mehrere Quartale erwarten die Institute nicht. Allerdings bestehen hohe politische Risiken. So gehen von den Handelskonflikten der USA mit China und mit der Europäischen Union sowie zunehmenden nationalistischen Tendenzen Gefahren für die international aufgestellte deutsche Wirtschaft aus. Auch die deutsche Wirtschaftspolitik schafft Risiken, etwa indem sie die langfristige Stabilität der gesetzlichen Rentenversicherung durch erhebliche Leistungsausweitungen belastet, die aus dem Beitragsaufkommen nicht zu finanzieren sein werden. Dies lässt Steuererhöhungen erwarten, die Deutschland als Investitionsstandort weniger attraktiv machen. Insgesamt sollte die Wirtschaftspolitik stärker darauf ausgerichtet werden, die Rahmenbedingungen für Investitionen in Deutschland zu verbessern.

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